Herausforderungen

... und Chancen der Mobilitätswende für die heimische Industrie Campus Velbert/Heiligenhaus

Prof. Clemens Faller hat sich auf Automatisierungstechnik spezialisiert. Er untersucht beim Transferprojekt die Produktionsprozesse in den Unternehmen. Wo gibt es hier Möglichkeiten sie effizienter zu gestalten? Kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz dabei helfen?

Herausforderungen und Chancen der Mobilitätswende für die heimische Industrie Campus Velbert/Heiligenhaus erhält Forschungsgelder in Höhe von 745.000 Euro
Die Automobilindustrie steht derzeit vor großen Herausforderungen: Die Mobilitätswende hat begonnen, der Klimaschutz wird immer wichtiger und die Digitalisierung in Unternehmen schreitet voran. Wie können Unternehmen diesen Wandlungen begegnen und sich gut für die Zukunft aufstellen? Welche Bedeutung haben diese wirtschaftlichen Veränderungen für eine ganze Region? Der Campus Velbert/Heiligenhaus (CVH) wird diese Fragen im Rahmen des Transferprojekts TrAIBeR.NRW untersuchen. Die drei Professoren Markus Lemmen, Clemens Faller und Jörg Frochte analysieren über einen Zeitraum von 2,5 Jahren die Herausforderungen für die heimische Industrie und wollen Lösungsansätze für die Automobilbranche im Bergischen Land und dem Ruhrgebiet entwickeln. Es stehen Forschungsgelder in Höhe von ca. 745.00 Euro für das Projekt zur Verfügung.

„Der Campus Velbert/Heiligenhaus konzentriert sich bei dem Projekt auf die Fragen, welche Unternehmen in der Region von der Mobilitätswende betroffen sind, welche Veränderungen sie konkret erwarten und wie z.B. der Einsatz von Künstlicher Intelligenz sie zukünftig wettbewerbsfähiger machen kann“, erläutert Markus Lemmen, Professor für Regelungs- und Fahrzeugsystemtechnik.
Zwar ist die Mobilitätswende seit langem bekannt und Elektrofahrzeuge werden zunehmend wichtiger, jedoch fehlt bislang eine systematische Erhebung, was dies für die gesamte Wirtschaft bedeutet. „Die Veränderungen im Zuge der Mobilitätswende betreffen nicht nur Automobilzulieferer. Auch diese haben Unternehmen von denen z.B. Materialien für den Herstellungsprozess eingekauft werden. Die Frage ist deshalb, welche Bauteile werden zukünftig noch für Elektrofahrzeuge benötigt und welche Unternehmen aus welchen Branchen finden in Zukunft keinen Absatzmarkt mehr für ihre Produkte? Wie können sie neue Märkte finden? Muss dafür die Produktion verändert werden? Und welche Weiterbildungsangebote für das Personal sind notwendig?, so Lemmen.

Diese Fragen sollen innerhalb der nächsten 2,5 Jahre systematisch erforscht und ggf. ein entsprechender Transformationsprozess angestoßen werden. Die drei Professoren des Campus Velbert/Heiligenhaus, Lemmen, Faller und Frochte, bringen dazu gezielt ihre Kompetenzen in die Untersuchung mit ein:

Prof. Jörg Frochte wird sich schwerpunktmäßig der Datenanalyse widmen und diese mit KI-Techniken unterstützen. Es werden in den nächsten Monaten Umfragen bei den Unternehmen vor Ort durchgeführt werden. Dabei sollen konkrete Problemfelder und Aufgaben ermittelt werden, die durch die Mobilitätswende entstehen. Prof. Frochte wertet diese Daten z.B. mittels Number crunching aus, die eine Strukturierung großer Datenmengen ermöglicht und die Auswertung der Ergebnisse erleichtert.
Prof. Markus Lemmen beschäftigt sich mit der zentralen Frage, welche Unternehmen zukünftig welche Produkte herstellen können, damit sie wettbewerbsfähig bleiben. Außerdem geht es um die Frage, wie in bestehende Produkte z.B. Künstliche Intelligenz integriert werden kann, damit diese Technologien auch in Zukunft nachgefragt werden.  
Prof. Clemens Faller schaut sich daraufhin die Produktionsprozesse der Unternehmen genau an: Wie kann der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Produktion die Effizienz steigern? Welche IT- und Kommunikationstechnologien können eingesetzt werden, um Produktionsabläufe zu verbessern? Hierzu werden u.a. die Erkenntnisse von Prof. Lemmen genutzt und bereits Vorschläge für eine erfolgreiche Produktion von neuen Technologieprodukten erarbeitet.
Abschließend werden Konzepte erstellt, was die Veränderungen für das Fort- und Weiterbildungsangebot für die Unternehmen und deren Belegschaft bedeutet und welche Maßnahmen hier ergriffen werden müssen.

TrAIBeR.NRW ist ein gemeinsames Forschungsvorhaben der Hochschule Bochum mit der Universität Wuppertal, der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, der GLW Velbert und dem automotiveland.nrw. Alle Beteiligten erarbeiten unterschiedliche Aspekte zur Mobilitätswende in der Region. Es stehen Projektgelder in einer Gesamthöhe von 4,1 Millionen Euro zur Verfügung.