Leitfaden zur Starkregenvorsorge für Hauseigentümer, Bauwillige und Architekten

Der Klimawandel sorgt schon jetzt für eine deutliche Zunahme von Starkregenereignissen und wird dies in Zukunft auch weiter tun. Um Ihnen einen sicheren Schutz zu ermöglichen, ist die Zusammenarbeit von Kommunen und Hauseigentümern unerlässlich. Dieser Leitfaden fasst einige Tipps und auch Verpflichtungen für den Selbstschutz vor Starkregen zusammen und gibt Auskunft zu weiteren Informationen.

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Starkregenvorsorge

Einführende Informationen

Von Starkregen wird gesprochen, wenn große Niederschlagsmengen in geringen Zeiteinheiten vorkommen. Dazu kommt eine örtliche und zeitliche Begrenzung. Eine Zunahme von Starkregenereignissen ist auch aufgrund der klimatischen Veränderungen zu beobachten.
Als Folgen eines solchen Ereignisses sind ansteigende Wasserstände zu nennen, die zu Überschwemmungen führen und mit Bodenerosionen einhergehen können.
Um Sie bei der Vorsorge vor Starkregenschäden an Ihrem Eigentum zu unterstützen, hat die Stadt auf dieser Seite Informationen zusammengestellt.


Informationen und Karten

Für grundlegende Fragen zur Starkregenvorsorge steht Ihnen die unten aufgeführten Kartenmaterialien und Anlaufstellen zur Verfügung.
Eine individuelle Einzelfallberatung wird seitens der Stadt Heiligenhaus nicht betrieben.

  • Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) bietet mit einem “Gründachkataster“ die Möglichkeit, das Wasseraufnahmepotenzial einer Dachbegrünung zu ermitteln.
  • Der Klimaatlas NRW bietet Hochwassergefahren-/ und risikokarten an
  • In Abstimmung mit dem Kreis Mettmann ist derzeit ein kreisweiter Leitfaden zur Starkregenvorsorge in Planung, der bei Fertigstellung hier verlinkt wird.
  • Das Sondervermögenabwasser informiert auf der Homepage zu dem Thema Funktionsprüfung von privaten Hausanschlüssen 
  • Zu allen weiteren Fragen rund um die Zustands- und Funktionsprüfung der Abwasseranlage, zum Umgang mit anfallendem Abwasser und zum Schutz vor Nässe bei Starkregen können Sie sich kostenfrei von der Verbraucherzentrale NRW beraten lassen. Auch zu Elementarschadenversicherungen bieten die Expertinnen und Experten derVerbraucherzentrale NRW in den meisten örtlichen Beratungsstellen eine Beratung an, die jedoch kostenpflichtig ist.


Starkregengefahrenkarten des BKG über den Klimaatlas des LANUV
Im Herbst 2021 hat das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) erstmals Starkregengefahrenkarten für ganz NRW erstellt. Diese Karte bildet die Grundlage für eine Kartenbetrachtung im Klimaatlas des LANUV. Hier sind die maximalen Wasserstandshöhen sowie Fließgeschwindigkeiten des Oberflächenabflusses für ein seltenes Ereignis (100-jährlich) sowie für ein extremes Ereignis (90mm innerhalb 1h) dargestellt und je nach Bedarf über die Klima-NRW-Plus Karte an- und abwählbar. Des Weiteren können Hochwasserkarten und festgesetzte Überschwemmungsgebiete angezeigt werden.

Weg des Wassers

Ein auftretendes Starkregenereignis kann auf unterschiedliche Arten bei Ihnen einen Schaden am Gebäude verursachen. Folgende Punkte sind häufige Beispiele dafür:

  • Regenwasser folgt dem Gefälle von tieferliegenden Gebäudeöffnungen (bspw. Treppen und Lichtschächten)
  • Bäche können über die Ufer treten und nah gelegene Gebäude schädigen
  • Wasser im Kanal drückt durch den Hausanschluss in den Keller (Siehe Punkt Rückstauklappe)

 
Wie schütze ich mein Eigentum vor Schäden?

Durch Unwetterereignisse können Wasser und auch Schlamm Schäden an Gebäuden und Bauwerken, sowie Infrastruktur hinterlassen. Jedoch kann man vielen Schäden vorbeugen. Hier ein paar Hinweise:

  • Versickerungsfähige Flächen erhalten (auch Gründächer)
  • Rückstauklappe durch einen Fachbetrieb einbauen und warten lassen: zum Schutz durch Rückstau aus dem Kanal, lassen sich sogenannte Rückstauklappen installieren, jedoch sollten diese, um eine sichere Funktionsweise zu garantieren, in regelmäßigen Abständen (möglichst jährlich) gewartet werden
  • Wettervorhersagen und Unwetterwarnungen verfolgen (Warnungen können auch über entsprechende kostenlose Apps erfolgen, bspw. WarnWetter-App, „NINA“)
  • Mögliche Tiefpunkte am Gebäude, die potenzielle Wassereinlaufstellen darstellen können, sollten abgesichert werden 
  • Ein Restrisiko bleibt trotz Vorsorge bestehen, in dem Falle kann eine Elementarschadenversicherung sinnvoll sein 

Weitere Informationen: